Meine Inspiration
Schockverliebt in Sozialpädagogik
Es mag komisch und verrückt klingen. Ich muss es aber genau so erzählen.
Denn ich habe mich in meinem Bacherlor-Studiengang zur Sozialpädagogin schockverliebt. Schockverliebt in die Soziale Arbeit, schockverliebt in das Studium, schockverliebt in die Haltung, die Diskussionen und den Austausch, schockverliebt in das Gefühl, umgeben zu sein von Gleichgesinnten und ganz schlimm schockverliebt in diese beiden Herren. Carl und Paul. Carl und Paul begleiten mich seither jeden einzelnen Tag. Meine Faszination für den personenzentrierten Ansatz von Carl Rogers und die fünf Axiome der Kommunikation von Paul Watzlawick, überzeugten mich direkt vom ersten Tag an, dass ich hier am richtigen Ort bin und dass Sozialpädagogik meine Zukunft wird. Sozialpädagogik zu studieren war eine der besten Entscheidungen meines Lebens und ich bin unfassbar dankbar für alles was ich gelernt habe. Vorallem das, was ich über mich gelernt habe. Aber zurück zu Paul und Carl.
Rogers & Watzlawick
Die Theorie und die Leitsätze der beiden Herren werde ich hier keinesfalls reproduzieren, sondern viel lieber möchte ich durch meine selbstgeschriebenen Texte, auf eine andere Art und Weise rüberbringen, was ich daraus ziehen kann und wie sie mich geprägt haben. Natürlich beruht nicht mein gesamtes Handeln auf den Ansätzen der beiden Herren. Jedoch schrie meine Intuition mir soeben in's Ohr : SCHREIB DAS AUF ! TU ES...
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Ich finde nämlich, dass genau diese Art von Austausch oder Gesprächsstoff leider viel zu kurz kommt oder kaum praktiziert wird. Wir nehmen uns zu wenig Zeit dafür, oder haben den Eindruck, dass es das Gegenüber wohl herzlich wenig interessiert... Aber ich meine schon nur "Metakommunikation" (Die Kommunikation über die Kommunikation) ist der absolute Wahnsinn und eine wunderbare Sache. Vor meinem Studium zur Sozialpädagogin habe ich noch nie davon gehört oder mich damit befasst. Aber wirklich, es ist so simpel und so wertvoll! Man darf direkt ansprechen, wenn man in einem Gespräch den Eindruck hat, dass man zu harsch war oder wenn man sich durch etwas verletzt oder irritiert fühlt. Ist man nämlich kongruent in der Kommunikation, so erreicht der Austausch direkt mehr an Qualität und Missverständnisse können idealerweise geklärt werden, bevor man sich in etwas hineinstürzt.
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Da vermutlich nun nicht alle ein Studium in Sozialpädagogik oder Psychologie absolvieren wollen,können und sollen, werde ich auf dieser Seite einfach so hie und da meine Einsichten, Visonen, Überlegungen und Memoarien platzieren. Daher wird diese Seite wohl etwas voller als die anderen. Und Ihr müsst das natürlich auch nicht lesen, wenn Ihr nicht mögt:)
Mehr-Klang-Sein
Nun ja, ich bin etwas abgeschweift. Was ich eigentlich schon lange sagen will, ist, dass ich den Wunsch habe, dass wir uns wieder mehr mit uns selbst auseinandersetzen. Es ist so schade, dass wir uns viel zu wenig Zeit nehmen für's " Sein" und was man alles machen kann, damit das SEIN ausgeglichen ist und zu noch "MEHR-SEIN" wird. Es wird leider noch nicht als Schulfach angeboten und ist erst zugänglich, wenn man sich dafür öffnet. Schön wäre aber, wenn alle lernen würden, wie es funktioniert... Ihr wisst schon was ich meine.. Wär ja für uns auch einfacher, umgeben zu sein, von lauter Menschen, die beispielsweise bewusst oder unbewusst den personenzentrierten Ansatz verinnerlicht hätten, die Strategien kennen, wie sie sich selbst regulieren können ohne ihren Frust an anderen auszulassen etc...
Da für mich Musik und Klänge von essentieller Bedeutung für mein "Mehr-Sein" sind, scheint "Mehr-Klang-Sein" der ideale Slogan für meine Vision.
Ich bin der Überzeugung, dass gemeinsame Zeit, künstlerisches Tun und vor allem Klang und Musik sich positiv auf die Identitätsentwicklung und das Wohlbefinden eines jeden Menschen auswirken. Egal ob im Bereich Familie/Arbeit/ Beschäftigung/ Wohnen/ Kunst/ Einzelförderung/ Coaching / Sprach und Kommunikationsförderung …
Musik und Klang scheint immer eine Sprache zu sein, die jede/r auf seine Art zu praktizieren, interpretieren und zu verstehen scheint
Idee dieser Seite
Ich möchte hier einige Dinge mit Ihnen teilen und Sie einladen, sich vielleicht vom einen oder anderen inspirieren zu lassen, das eine oder andere für Sie rauszupicken zum "Mehr-Sein".
Ein Anfang könnte darin bestehen, die personenzentrierte Haltung in Ihr Bewusstsein zu rufen und sich jeweils daran zu erinnern.
Ein Gedankenexperiment:
Schreiben Sie sich einen Satz zu Ihrer Definition der personenzentrierten Haltung in Ihren eigenen Worten auf und verknüpfen Sie diesen mit einer Situation, einem Erlebnis oder einem Gefühl. Es geht meiner Meinung nach nicht darum, den Satz auswendig aufsagen zu können, sondern um das innere Bild oder das Gefühl, welches Sie spüren, wenn Sie an die personenzentrierte Haltung denken.
„Ich akzeptiere andere Menschen in ihrer persönlichen Eigenart, versuche mich in sie und ihre Situation hineinzuversetzen und kommuniziere wertschätzend, authentisch und kongruent (übereinstimmend), indem meine Selbstmitteilung (das Gesagte) auch tatsächlich mit dem was ich fühle und empfinde übereinstimmt“
Der personenzentrierte Ansatz in meinen Worten und Bildern
Akzeptanz
Niemand auf dieser Welt denkt, fühlt, empfindet oder handelt gleich wie ich. Ich bin genau so einzigartig und anders, wie Du es bist. Sich dies täglich in Erinnerung zu rufen und vor Augen zu führen und seinem Gegenüber so zu begegnen, das bedeutet für mich wahre Akzeptanz
Schon als Kind durfte ich lernen, dass das Wort "normal" ziemlich sorgfältig und überlegt eingesetzt werden sollte oder idealerweise einfach möglichst aus dem Wortschatz gestrichen werden soll. Denn es ist ein Wort, welches so unnötig und nichtaussagekräftig und in vielen Kontexten so verletztend interpretiert werden kann.
Was soll dieses Wort genau ausdrücken? Was bringt es mir oder dir es, zu sagen?
"dass man "normal tun soll"
"dass eine Vorstellung normal/abnormal ist"
"dass das Leben normal/abnormal ist"
"dass das Verhalten normal/abnormal ist"
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Mir ist bewusst, dass das Wort "normal" von der Norm stammt. Aber ist die Norm wirklich der Massstab, an dem wir uns weiterhin orientieren und messen wollen und müssen?
Ist normal immer gut und abnormal schlecht?
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Wäre es nicht besser, sich jeweils auf das hier und jetzt einzulassen und sich an den Massstäben von sich selbst zu orienteren? Wir brauchen nicht alle das gleiche gut und schön oder "normal" und "abnormal" zu finden.
Akzeptanz ist aber nicht immer gleich einfach aufzubringen. Das weiss ich. Mir gelingt es auch nicht immer. Vorallem, wenn sich jemand an komplett anderen Werten und Normen orientiert. Hier hilft es aber trotzdem, eine gewisse Art von Akzeptanz aufzubringen und sich wieder vor Augen zu führen, dass es nicht zwingend notwendig ist, dass wir uns alle am gleichen messen und orientieren. So fällt es leichter, die Missverständnisse bei Seite zu schieben und sich wieder auf sich und das Wesentliche zu fokussieren.
Empathie
Wenn ich versuche, mich in Deine Gefühlswelt einzuleben, höre ich Dich folgendes sagen
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Ich sehne mich nach Zeit.
Die Zeit, in welcher wir uns Zeit füreinander nehmen und einander geben. Die Zeit, in welcher wir vielleicht nur neben einander sitzen und spüren, dass wir Zeit haben und dass wir nicht allein sind. Die Zeit, die Du Dir nehmen könntest, zu warten, bis das Wasser warm genug ist, damit Du mein Gesicht mit einem warmen Lappen waschen könntest. Die Zeit, die Du mir gäbest, damit ich mich in meinem Tempo aufrichten könnte, ohne dass Du mich hochziehen würdest. Die Zeit, die Du mir gibst, damit ich meine Schuhe selbst binden könnte. Die Zeit, die Du Dir nimmst, mich zu ermuntern und ermächtigen. Die Zeit die Du mir gibst, mich zu trösten und mir bei zu stehen, auch wenn’s mal nicht auf Anhieb klappt. Die Zeit, mich nach meiner Meinung zu fragen und die Zeit mich für oder gegen etwas zu entscheiden. Die Zeit, mir bewusst darüber zu werden, was ich gerade empfinde, was ich möchte und worauf ich gerade Lust habe. Die Zeit, in welcher Du mich begleitest, wenn ich beim Metzger meine lieblings Wurst kaufen möchte, auch wenn Du sie mir einfach kaufen/bringen könntest..."
Kongruenz
mit sich selbst und dem eigenen Erleben übereinstimmen
Zwei Menschen sitzen Abends gemeinsam auf der Terrasse und führen ein Gespräch wie damals. Damals, als sie noch so viele solch intensive Gespräche miteinander führten. Die eine Person fragt die andere: " Sag mal, glaubst Du nicht auch, dass das Leben viel einfacher wäre, wenn wir nicht miteinander sprechen könnten? Worte sind wie leere Hülsen und werden so vielseitig und gerne gebraucht und missbraucht. Doch sie vermögen es kaum auszusagen, worum es eigentlich wirklich geht."
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- Stille -
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Deine Hand auf meiner, ein Blick, eine Träne. Ich fühle Dich
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